Ausgebrannt by Paul Frenzel

Ausgebrannt by Paul Frenzel

Autor:Paul Frenzel [Frenzel, Paul]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: SüdOst-Verlag
veröffentlicht: 2016-02-11T00:00:00+00:00


Kapitel 22

Kommissar Jung ließ es sich nicht nehmen, auch diesmal seinen Bericht persönlich beim Köstlbacher vorbeizubringen.

»Ich habe die Makarow sofort nach meinen Untersuchungen nach unten in den Keller zum Ballistiker gebracht. Der Kollege Härtl wird dir sein Ergebnis durchgeben, sobald er fertig ist. Kann schon in den nächsten Minuten sein!«, begann der Kommissar Jakob Jung und nahm gegenüber vom Köstlbacher seinem Schreibtisch Platz.

»Hast was Interessantes rausgefunden?«, fragte der Köstlbacher. Insgeheim hoffte er sehr, dass der Jung nicht nur auf ein Schwätzchen zu ihm gekommen war.

»Kann man so sagen! Das Magazin passte in die Makarow. Mehr oder weniger ein Beweis, dass die beiden Teile zusammengehören. Da das Magazin in der Jacke steckte, gehört auch die dazu. Wie die Jacke ins Wasser gekommen ist, darüber wirst du dir Gedanken machen müssen. Ist nicht unbedingt mein Job. Vielleicht hilft es dir, dass die Jacke auf eine Art und Weise zerrissen ist, wie es passieren kann, wenn einer an einer Jacke festgehalten wird und sich losreißt. An der Jacke befinden sich auch Blutspritzer. Blut vom wem, da arbeiten wir noch dran. Wenn sich allerdings herausstellt, dass die DNA nirgends gespeichert ist, dann ist das vorläufig zumindest wenig hilfreich. – Doch nun zur Makarow: Nicht am Magazin – das hatte ja im Wasser gelegen – aber an der Pistole konnten wir Fingerabdrücke finden. Natürlich erwartungsgemäß die von dem Jungen und die vom Suat. Aber dann noch die einer dritten Person!«

Der Köstlbacher hing dem Kollegen Jung an den Lippen. Er unterbrach ihn nicht. Und er musste sich schon sehr zusammenreißen, um ihm nicht ein ›Jetzt mach’s doch nicht gar so spannend!‹ hinzuwerfen.

»Ich hab’ das Ergebnis mehrfach überprüft, weil es mir unglaublich vorkam. Die Fingerabdrücke sind identisch mit denen auf dem PC-Bildschirm im Büro der Astrid Söll. Du erinnerst dich? Die Abdrücke, die einem gewissen Hasib Bakhtari gehören, der de facto eigentlich in Afghanistan lebt und angeblich sein Land auch nicht verlassen hat!«

»Wahnsinn!«, presste da der Köstlbacher heraus. »Jetzt sag bloß, im Magazin fehlen zwei Patronen!«

»Ich weiß, worauf du hinauswillst. Aber nein! Es fehlten mehrere Patronen! Fünf um genau zu sein. Was natürlich ohnehin nur von Bedeutung wäre, falls es sich bei der Pistole tatsächlich um die Mordwaffe handelt.«

Als hätte der Kollege Härtl von der Ballistik auf dieses Stichwort gewartet, blinkte es in dem Moment am Köstlbacher seinem Telefonapparat grün. Zeichen für einen hausinternen Anruf.

»Bestimmt der Härtl! Hoffe ich zumindest!«, sagte der Köstlbacher und nahm den Hörer ab.

Du wirst es dir schon denken, der Anruf kam wirklich vom Ballistiker Härtl.

»Hallo Edmund, ich mach gerade den Bericht für dich fertig. Möchtest du die Ergebnisse vorab wissen?«, fragte der Härtl.

»Blöde Frage! Natürlich möchte ich sie wissen! Sie war’s, oder?«, antwortete der Köstlbacher.

»Ja! Eindeutig! Beide Kugeln, die, die in der Vietnamesin am Emmeramsplatz steckte und die von der Zandtengasse. Beide stammen definitiv aus dieser Waffe!«, berichtete der Härtl.

»Danke! Lass dir mit dem schriftlichen Bericht bis morgen Zeit! Hauptsache, ich bin voran schon mal informiert! Nochmals vielen Dank!«, sagte der Köstlbacher in einem bei ihm ganz ungewöhnlich freundlichem Ton. Endlich ging



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